MARTINA SALZBERGER
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SALDO MORTALE

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26.09. – 15.11.2008


„Liebe ist nur ein Wort“ sagt ein Roman über eine Liebe, die im Selbstmord eines jungen Mannes endet, der in der Halt- und Ziellosigkeit seiner jugendlichen Existenz um eine große Liebe ringt; es erweist sich, dass selbst und gerade die große Liebe gegen äußere Zwänge und Hierarchien chancen- los ist.
Martina Salzberger setzt an, uns in ihren jüngsten Arbeiten (Video, Zeichnung und Skulptur) das Gegenteil zu beweisen. Nicht als Frosch in der Milch, dem, in der Hoffnung auf Rettung, langsam die Atemwege verkleben. Auch ihr Handeln geschieht aus Haltlosigkeit heraus. Doch um die Liebe wird gerungen und gestrampelt und zwar wortwörtlich. Dies ist die Anweisung an den analphabetischen Hampelmann in jedem von uns: LOVE
Salzberger interessiert sich in diesen Arbeiten nicht für das Atmosphärische, sondern für das Handeln. Während in ihren Zeichnungen die Qualität, die Beschaffenheit einzelner Aktionen hervortreten und die Befindlichkeit des Körper-Ichs in unterschiedlichen Zeit- und Raumanordnungen, dient ihr das Video in erster Linie der Beweisführung (in der Serie der „Liebhaberpuppen“ 2005/07 war es die Fotografie): für all das imaginäre Strampeln und Spreizen von Geist und Körper, auf dass das Blut endlich aus dem Kopf raus und in die Glieder schießt – Auftakt zum „Saldo Mortale“. Es zählen die Millisekunden der absoluten Spannung; die werden herausgeschnitten und inszeniert, sonst kommt
L O V E nicht zustande. Dazu entstehen für die Ausstellung menschengroße Objekte, die den Absolut- heitsanspruch der Skulptur in Frage stellen; denn Salzberger will nicht Denkmäler setzen, sondern Handlungsorte schaffen.

Martina Salzberger ( → Artist Website)
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