NIGIN BECK
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MITGIFT

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22.01. – 07.03.2009


Die deutsch-persische Künstlerin Nigin Beck (1984) zeigt in ihrer ersten Einzelausstellung Arbeiten, die ein emotionales Wechselspiel von Nostalgie, Erinnerung und „Fabel-haften“ in uns hervorrufen. Ihr Repertoire an inneren Bildern, Phantasien und Vorstellungen und dem Bewusstsein einer eigenen Endlichkeit übersetzt sie in gestickten Motiven auf gesuchten Seiden- und Taschentüchern und verwandelt sie auf diese Weise zu persönlichen wie universalen Reliquien fast Vergessenen – Nigin Becks Arbeit besitzt die intime Qualität einer Miniatur, die den Blick nach Innen wendet.
Die Komposition ihrer Arbeit ist das Spiel der Muster mit offen metaphorischen Allegorien. Das feminine Handwerk der Stickerei kombiniert mit neu belebten Tüchern aus der Vergangenheit erzählt von einer flüchtigen Sentimentalität des Vergehens und erweckt in seiner Zartheit und Fragilität den Eindruck, bereits schon im nächsten Moment wieder zu verschwinden. Je mehr man sich den ausgestreuten Bildern nähert, umso emotionaler wird dieses Verständnis; die assoziative Form der Muster und Anordnung lässt den „kalkülen Blick“ mit zunehmender Nähe zu einem gekannten Gefühl avancieren. Der Blick wird gebrochen und man findet sich in der uns vertrauten plakativen Brutalität wieder, da wir mit Versatzstücken aus der jetzt erlebten Umwelt konfrontiert werden – Slogans und gestickte Feinheiten verändern aus der Ferne harmlose Bildmotive zu zeitgenössischen fordernden Bildsprachen. Nigin Beck verlangsamt die zeitliche Schnelligkeit und erweckt bereits Vergangen und Vergängliches in ihren Arbeiten zum Leben, so dass sich der Kokon ihrer persönlichen Bildersprache zu einem Spiegel unserer eigenen, mancherorts bedrohten Geschichte entpuppt.

Nigin Beck ( → Artist Website)
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