SUSANNE MANSEN
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C'EST LA VIE
27.10 – 16.12.2017
Susanne Mansen zeichnet für uns alle. Es sind Zeichnungen für Erwachsene doch sprechen sie das Kind in uns an. Wir, die wir gewohnt sind uns den ganzen lieben Tag mit ernsthaften Angelegenheiten auseinander zu setzen, auch in der Kunst gewohnt uns anzustrengen, staunen über diese Erholung.
Schrift, Satzfetzen, Bilderrätsel, Tierfiguren und pflanzlich Organisches überlagern einander und fügen sich zu einer Bilderzählung. Frei sollen wir uns fühlen in diesen Erzählungen zu wandern, so wie auch sie oft ohne die Beschränkung des Keilrahmens ihre Arbeit fortsetzt und zeichnet auf gerissene Nessel- oder Leinwandstücke, denen sie wahlweise durch Nähen noch Stücke hinzufügt, oder auch nicht.
Es sind Sonntagsspaziergänge auf die sie uns schickt. Walderkundungen früherer Zeiten, Glücksmomente, die ihre eigenen Bilder finden und erfinden. Eine seltene Sorglosigkeit breitet sich aus, die Mensch und Fabeltier zueinander gesellt. Auf den Bildern wo alles dicht nebeneinander stattfindet ist die Zeit stehengeblieben. Es fließt wie auf einem Schulhof in alle Himmelsrichtungen, Tier, Mensch, Geschlecht kunterbunt, Provenienz und Gattung unwichtig, Hauptsache lebendig. Wenn sie dann allerdings mit dem roten Faden Ruhe schreibt, bleibt man stehen und hält die Luft an. Sind die roten Fadenstiche womöglich Blutstropfen, oder nur ein kurzes Innehalten und bald wird das heitere Leben wieder weitergehen? Höchstwahrscheinlich ein Zeichen, ein Imperativ der Stunde, ein Nachsinnen, ein Wink in Richtung Mittelalter, denn auf eine wesentliche Veränderung will sie uns aufmerksam machen, dass das Schlaraffenland heute ohne schlechtes Gewissen zu verstehen ist. Die Ausstellung c'est la vie soll eine Hymne an das Leben sein und als Dankeschön, dass wir lebendig sind verstanden werden.
The exhibition c'est la vie is a hymn to life and a thank you for being alive and understood. Susanne Mansen draws for all of us. These are mature drawings, yet, they address the child in us. We, who are used to deal with serious matters the whole long day, even in art are we used to focus, begin to marvel about such offered tranquillity.
Font, sentence fragments, picture puzzles, animal figures, and organic material are layered, superimposed, to form an image-based narrative. Free are we supposed to wander through these stories, just like she continued without imposed limitation of stretcher frames, drawing on torn pieces of untreated cotton cloth and canvases, randomly sewing on pieces of fabric or not.
She sends us to go on Sunday strolls, forest explorations of long past times, moments of happiness, which form and invent their own images. A rare carefree attitude spreads, in which human and mythical creature meet. Time has come to a standstill on the densely crowded works. It flows into each and every direction, just like on a school yard; animal, human, sex, all in a tumble – provenance and species remain unimportant – as long as they are alive. If she then, however, writes with a red thread Ruhe [tranquillity], one has to stop and hold one’s breath. Are the red stitchings drops of blood, or just a short pause after which serene life will continue? Most likely a sign, an imperative of this time, a contemplation, a hint at the Middle Ages, because she wants to draw our attention to an essential change, that paradise today can be understood without guilty conscience.

Susanne Mansen
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Biography
Solo Exhibitions
"c'est la vie" / Galerie Françoise Heitsch, München
"zusammenwirken" / mit Ute Kathrin Beck, Taubenturm Diessen a. A.
"Winterkollektion" / Galerie Françoise Heitsch, München
Galerie Kruse, Flensburg
"Der Nachtschelm und das Siebenschwein" / Kunsthalle Karlsruhe
Kunst & Co, Flensburg
Group Exhibitions
"Große Kunstausstellung" / Haus der Kunst, München
"Körperhüllen und textile Skulptur" / Aspekte Galerie München
"Junge Kunst" / Städtische Galerie Reutlingen
"Große Kunstausstellung" / Haus der Kunst, München
17. Kunstpreis der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen