CARMELA URANGA
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AFLOAT
10.09 – 30.10.2010
OPEN ART 10./11./12. Sept. 2010
Der Betrachter der Installation von Carmela Uranga (1968) wird mit dem Betreten der Galerie Françoise Heitsch Zeuge einer stillgelegten Momentaufnahme einer wütenden Naturgewalt, die uns mit einem eingefrorenen Bild der Verwüstung konfrontiert. Als wären die Räume überschwemmt, verteilen sich halbierte Möbelstücke und Objekte im Raum, die vom grauen Boden wie im Wasser schwimmend getragen werden. Auf den Regalen befinden sich instabil wirkende Objekte, die, wie im Sturz aufgehalten, nach unten rutschen, als befände man sich in einem Raum, der plötzlich und überstürzt verlassen werden musste. Geht man aus dem "Raum der Überschwemmung" ins Untergeschoß, erschleicht den Betrachter auch hier ein unangenehmes Gefühl der Beklemmung, denn es scheint, als stünde man unter der Erde, wo man die Wurzeln der schwimmenden Objekte im Erdgeschoß an der Decke wieder erkennt. Hier hängen die Unterteile der halbierten Möbelstücke, die im Erdgeschoß "aus dem Wasser ragen" und man hält sich nur ungern unterhalb der Tischbeine, der Schrankhälften und Stuhlfüße auf, die so bedrohlich über unseren Köpfen hängen. Die umgekehrte Wahrnehmung der "Flutkatastrophe" im Erdgeschoß forciert das Gefühl, dass wir uns in Sicherheit bringen sollten. Carmela Uranga schafft ein skulpturales Projekt des sich über Wasser Haltens bzw. des überschwemmt Seins und lenkt so die Aufmerksamkeit auf all jene Naturkatastrophen und katastrophalen Weltgeschehnisse, die uns aus unserer Ich-bezogenen alltäglichen Routine herausreißen und dazu drängen, weitsichtige Maßnahmen zu ergreifen, um nicht unter zu gehen.
Those entering the gallery Françoise Heitsch, and bearing witness to Carmela Uranga’s installation, will be confronted with a frozen snapshot of a scene of devastation due to the raging forces of nature. As if the space has been flooded, furniture and objects are sliced in half and dispersed throughout the space; the grey floor carries their upper halves as if they were floating in water.
On the shelves around the space, which also seem to be slipping downwards, instable-looking objects are precariously balanced, caught in their fall; the whole conveys a sense of an unexpectedly and abruptly abandoned room. When moving from the “flooded room” downstairs to the basement, the visitor will experience an uncomfortable feeling of anxiety, as if s/he is standing beneath the surface, discovering the "roots" of the objects swimming in the space on the ceiling. Only reluctantly will the visitor pause underneath these lower halves of the furniture, which “stick out of the water” on the ground floor, as the table legs, the sliced wardrobes and chair legs, hang threateningly hang above our heads. The reversed perception of the flood disaster on the ground floor generates a strong desire for shelter. Carmela Uranga (born 1968) creates a sculptural project in which one simultaneously seeks to keep one’s head above water while being held afloat.
In so doing, she focuses on the increasing number of natural catastrophes and catastrophic global events, which shatter our self-centred everyday routines and force us to rethink our position if we are to prevent ourselves from drowning.
Carmela Uranga
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Biography
Solo Exhibitions
"Head-lines" / Eriko Momotani, Paris
"Viewpoint" / Anton Weller Gallery, Paris
Group Exhibitions
"Cosmique City Bled" / Musée Zadkine, Paris
"Valeurs– the Pancevo Biennale" / invited by ADDC, Espace Mitterrand, Dordogne, Frankreich
"Cosmiquebled" / Ateliers des Arques, Quercy, Frankreich
"Eté photographique" / Lectoure, Frankreich
"The good, the bad and the ugly" / mit Brigitte Zeiger, l’Uzine, Frankreich
"Tap-news" / Espace Cerise, Paris
"Superheroes" / “Vidéochroniques”, Marseille, Frankreich
"Hors-Circuit" / Performance & Film in Zusammenarbeit mit Matthew Travis, Paris-Berlin
"Selects" / Film-Festival, Foix, Frankreich (1999-2002)
"Clips" / Gilleleje, Danmark, ‘Nuit de la Culture’, Kunsten Haus, Kopenhagen & Institut Culturel Français, Kopenhagen, Dänemark